Die Stadt Köln unterzieht die Mülheimer Brücke einer Generalinstandsetzung. Nach Ostern, ab dem 2. April 2024, beginnt die Phase 2b des Projektes, in der die Fahrbahndeckbleche unterhalb der KVB-Gleise ausgetauscht werden und die gesamte Gleisinfrastruktur
erneuert wird.
Um diese Arbeiten durchführen zu können, müssen die Stadtbahn-Linien 13 und 18 zwischen den Haltestellen „Slabystraße“ in Riehl und „Mülheim Wiener Platz“ für sieben Monate getrennt werden. Die Trennung beginnt bereits Ostermontag, 1. April 2024, um 22:00 Uhr. Um den getrennten Abschnitt im Liniennetz zu umgehen, werden eine Ersatzbus-Linie 118 sowie die provisorische Stadtbahn-Linie 14 eingesetzt. Zudem
entlastet die provisorische Stadtbahn-Linie 19 am Morgen die Linie 18, deren in Klettenberg beginnende Fahrten entfallen.
Während der Trennung fahren die Bahnen der Linie 13 im linksrheinischen Stadtgebiet lediglich zwischen der Endhaltestelle „Sülzgürtel“ und der Haltestelle „Slabystraße“.
Im rechtsrheinischen Stadtgebiet fährt die Linie 13 nicht. Die Bahnen der Linie 18 fahren während der Trennung im linksrheinischen Stadtgebiet
aus Bonn bzw. Brühl kommend nur bis zur Haltestelle „Slabystraße“ und von dort zurück. Im rechtsrheinischen Stadtgebiet fahren die Bahnen der Linie 18 im Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Mülheim Wiener Platz“ und der Endhaltestelle
„Thielenbruch“. Die Stadtbahn-Linie 3 wird ganztägig bis Thielenbruch verlängert.
Der Fuß- und Radweg auf der Nordseite der Mülheimer Brücke ist durchgängig in beiden Richtungen befahrbar. Deshalb bietet sich auch das KVB-Rad als Möglichkeit zur Überwindung des nicht durch Stadtbahnen bedienten Streckenabschnittes an.
An beiden Enden der Trennung stehen KVB-Räder bereit.
Ersatzbusse und zwei provisorische Bahnlinien werden eingesetzt Fahrgäste, die den Rhein überqueren wollen, können als Ersatz die Linien 118 und 14 nutzen. Die Linie 19 entlastet morgens die Linie 18, deren in Klettenberg beginnende Fahrten entfallen. Zudem stehen die Linien 3 und 4 wie gewohnt zur Verfügung.
Die Busse der Linie 118 fahren in einem Rundkurs von der Haltestelle „Mülheim Wiener Platz“ zur Haltestelle „Stegerwaldsiedlung“, über die Zoobrücke zur Haltestelle „Zoo/Flora“ und zur Haltestelle „Neusser Straße/Gürtel“. Von hier aus fahren sie weiter über die Haltestellen „Amsterdamer Straße/Gürtel“ und „Boltensternstraße“ wieder zur Haltestelle „Zoo/Flora“ und zurück zur Haltestelle „Mülheim Wiener Platz“.
Für die insgesamt 19 Haltestellen der Ersatzbusse werden weitestgehend bestehende Haltestellen regulärer Bus-Linien genutzt. Lediglich die Ersatzbus-Haltestellen „Zoo/Flora“ und „Stegerwaldsiedlung“ werden als provisorische Haltestellen an der Zoobrücke und auf dem Pfälzischer Ring aufgebaut.
Die Ersatzbusse fahren im 10-Minuten-Takt und benötigen beispielsweise zwischen den Haltestellen „Mülheim Wiener Platz“ und „Zoo/Flora“ zwischen elf und 19 Minuten.
Zur Entlastung der Stadtbahn-Linie 4 wird eine provisorische Linie 14 eingesetzt.
Deren Bahnen fahren von der Haltestelle „Keupstraße“ über die Haltestelle „Neumarkt“ bis zur Haltestelle „Ebertplatz“ und fahren dann zurück in Richtung Mülheim.
Die Linie 14 fährt über den gesamten Tag in einem 10-Minuten-Takt, abends im 15-Minuten-Takt und im Nachtverkehr im 30-Minuten-Takt.
Um ausreichend Kapazität in der morgendlichen Verkehrsspitze anzubieten, wird eine provisorische Linie 19 eingesetzt, die zwischen den Haltestellen „Klettenbergpark“ und „Ebertplatz“ über die Ringstrecke verkehrt. Die Bahnen fahren bis zur Haltestelle „Barbarossaplatz“ auf dem Linienweg der Linie 18 und wechseln dann bis zur Haltestelle „Ebertplatz“ auf den Linienweg der Linien 12 und 15. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sollten beachten, dass in Fahrtrichtung Ebertplatz die Haltestelle „Eifelwall/Stadtarchiv“ die letzte barrierefreie Haltestelle ist; die Haltestellen auf der Ringstrecke sind nicht barrierefrei. Die Linie 19 fährt montags bis freitags von 6.00 Uhr bis 9:00 Uhr im 10-Minuten-
Takt.
Die Fahrgäste haben verschiedene Umsteigemöglichkeiten. Im Rechtsrheinischen kann vor allem an der Haltestelle „Stegerwaldsiedlung“ zwischen den regulären Linien 3 bzw. 4 und der Ersatzbus-Linie 118 umgestiegen werden. Die Haltestelle „Keupstraße“ bietet sich zudem für einen Umstieg zwischen den Linien 4 und 14 an.
Im Linksrheinischen kann vor allem an der Haltestelle „Neusser Straße/Gürtel“ zwischen den Linien 12, 13, 15 und 118 sowie an den Haltestellen „Zoo/Flora“ und „Boltensternstraße“ zwischen den Linien 18 und 118 umgestiegen werden. An der Haltestelle „Slabystraße“ wird ein provisorischer Bahnübergang errichtet, um den Zugang zu den Gleisen der Linie 18 zu vereinfachen.
Den Fahrgästen wird empfohlen, Informationen zu den betrieblichen Änderungen im Internet, an den Haltestellen und im – ab Mitte März in den Fahrzeugen sowie Kundencentern ausliegenden – Flyer zu beachten. Ab Ende Februar stehen die neuen Fahrplaninformationen zur Planung der Ersatzroute in der KVB-App und der Online-Fahrplanauskunft zur Verfügung.
Umfangreiche Erneuerung der Schieneninfrastruktur
Die KVB nutzt die städtischen Arbeiten auf der Mülheimer Brücke, um die Schieneninfrastruktur zwischen den Haltestellen „Slabystraße“ und „Mülheim Wiener Platz“ zu erneuern. Somit müssen die Stadtbahn-Linien 13 und 18 in diesem Bereich über längere Zeit nicht erneut für Bauarbeiten getrennt werden. Der Rückbau der Infrastruktur erfolgt bis zum 10. April 2024, der Neuaufbau zum Ende der Bauphase 2b ab Anfang September 2024.
Insgesamt werden über 4.500 Meter Schiene erneuert. Dabei werden auch 4.200 Gleisauflager („Böckchen“) demontiert und später durch 3.120 Stück auf der Flut- und Strombrücke ersetzt. Die restlichen werden an den links- und rechtsrheinischen Brückenrändern in die Schwellen auf der festen Fahrbahn integriert. Zudem werden zehn Auszugsvorrichtungen, die den Ausgleich der temperaturbedingten Materialdehnung ermöglichen, ausgetauscht. Des Weiteren werden zwei Weichen und eine Gleiskreuzung zur Verzweigung der Linien 13 und 18 im linksrheinischen Bereich erneuert. Durch den Einbau einer kontinuierlich-elastischen Schienenlagerung (KES) und die vorzunehmende Gleisoptimierung im Weichenbereich wird der Lärmschutz verbessert.
Im Bereich von der Deichbrücke bis zur rechtsrheinischen Rampe werden alle Signale und Gleiseinbauten demontiert. Hierdurch können die Brückenbleche und die feste Fahrbahn unter den Schienen ausgetauscht werden.
Hierfür muss auch die Oberleitungsanlage weitgehend entfernt werden, um die Brückenelemente
ungehindert bewegen zu können. Dabei ersetzt die Stadt generell auch alle Maste durch neue. Auf der Südseite des Brückenzuges erfolgt der Austausch der Maste bereits jetzt, auf der Nordseite wird dies erst später, in Bauphase IV, erfolgen.
Die Erneuerung der Oberleitungsanlage bedeutet auch den Austausch von zirka 2.300 Meter Fahrdraht – dem Oberleitungselement, durch das der Strom zur Versorgung der Stadtbahnen fließt. An zirka 25 Mastpaaren wird die untere Querverspannung zurückgebaut, zum Teil auch die obere Querverspannung.
Beim späteren Neuaufbau der Infrastruktur werden die Elemente der Signalanlage und Zugsicherung grundsätzlich wieder eingebaut. Jedoch werden sämtliche Kabel im Baufeld durch neue ersetzt. Ein beauftragtes Unternehmen wird hierfür rund 14 Kilometer neue Kabel ziehen müssen. Auch die Gleisfreimeldeanlage wird ersetzt.
Die KVB kalkuliert ihre Projektkosten aktuell mit zirka 18,6 Millionen Euro. Hiervon entfallen etwa 20 Prozent (ca. 3,7 Millionen Euro) auf die Planung, der größte Anteil von etwa 80 Prozent auf Material und Arbeitsleistung. Von den KVB-Kosten tragen der Bund 50 Prozent und das Land Nordrhein-Westfalen 10 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.
Gearbeitet wird grundsätzlich im Zweischichtbetrieb von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr, die Arbeiten an der Oberleitungsanlage werden im Dreischichtbetrieb vorgenommen.
Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG